Below follows an excerpt of the thesis I wrote for my final exams at the AKI, Akademie voor Beeldende Kunst en Vormgeving, in Enschede, The Netherlands. The thesis is titled: Einfachheit
Zur Einfachheit zurück, um die Komplexität des Seins zu verstehen.
Im alltäglichen Leben sind unsere Sinne so stark abgelenkt, das wir die Schreie in uns nicht hören und ihnen zu wenig Beachtung schenken. Wir werden überschüttet von Bildern und Gedanken, die wenig mit unseren eigenen Gefühlen zu tun haben. Um sich in diesem Durcheinander zu recht zu finden, müssen wir zur Einfachheit zurück kehren. Zu uns selbst finden und unser selbst definieren. Selbstbetrachtung.
Wandern. Alles was man zum Leben braucht in einem kleinen Rucksack verstaut. Man braucht sich morgens keine Gedanken über seine Kleidung machen, da man nur ein Outfit zur Auswahl hat. Und dann geht es schon weiter. Der Weg ist gut gekennzeichnet, also kann man sich auf das wesentliche konzentrieren. Gelegentlich wird man durch einen schmerzenden Fuß oder das Verlangen nach Nahrung aus seinen Gedanken in die Realität katapultiert. Doch im wesentlichen ist man ganz bei sich. Dadurch, dass man nicht von äußeren Einflüssen abgelenkt wird, kann man sich voll und ganz auf sein Inneres konzentrieren. Jeder Schritt bringt einen Gedanken hervor, es ist egal wo man sich gerade befindet, alles löst sich auf. Die Umgebung, die Menschen und die Witterung, alles spielt sich nur in unseren Gedanken ab. Jede Erinnerung weckt ein Gefühl. Hass, Angst, Schmerz, Hunger aber auch positive Empfindungen wechseln sich ab. Unbeständigkeit, und immer wieder diese Bilder, die in einem ruhen und hin und wieder ausbrechen, und dann doch wieder schweigend ruhen. Antworten, man sucht meist verzweifelt nach ihnen, aber die Momente der Erleuchtung sind kurz und teilweise schmerzvoll. Menschen ziehen an einem vorbei. Alles sortiert sich neu. Erinnerungen die ein unklares Bild hinterlassen haben, erhellen sich, sie gewinnen an Deutlichkeit. Aber auch friedliche Bilder werden zu ungelösten Rätseln, werfen Fragen auf und ihre vermutete Verlässlichkeit wird brüchig. Doch dann verschwinden sie, um irgendwann wieder hervorzukommen und einen zu Verzweiflung zu bringen. Manche Dinge, die wir so fest in uns geglaubt, an denen wir festgehalten und gehangen haben, lösen sich auf, nehmen eine andere Dimension an. Wir lassen los, ohne Qual verabschieden wir uns und schließen Frieden mit den Menschen und natürlich mit uns selbst. Aber was wäre das Leben ohne diese Sehnsucht, dieses Verlangen, welches ewig in Unerfüllung wiegt.
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